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Theater

Hotel der Immigranten

Ein musiktheatrales Projekt von Anne Jelena Schulte, CapriConnection, Christof Kurzmann, Estrella del Oriente / Pedro Roth, Jonas Kocher, Leonel Kaplan und Tebbe Schöningh

«Argentinien, Argentinien – das ist doch wo der Maradona herkommt!»

Das ist es, was die deutsche Jüdin Johanna zu hören bekam als sie fünfzig Jahre nach ihrer Flucht das erste Mal wieder in Europa war. So populär Maradona ist, so vergessen scheinen die hunderttausenden Europäer, die dort Zuflucht fanden vor den Diktaturen und der Armut des letzten Jahrhunderts.

Die Theatergruppe Capri Connection und die Autorin Anne Jelena Schulte sind nach Argentinien gereist um einige dieser vergessenen Geschichten nach Europa zurückzutragen.
In poetisch verdichteten Texten erzählen sie von Deutschen, Schweizern, Spaniern und Ukrainern, die auf überfüllte Schiffe kletterten um ihre Leben zu retten und im Asyl «Hotel der Immigranten» am Rio de la Plata ihre erste Unterkunft fanden.

Eine Performerin und drei Musiker aus Argentinien, Österreich und der Schweiz heben diese Geschichten in einen zeitlosen Klangraum.

Im zweiten Teil des Abends gehört die Bühne dem Künstler Pedro Roth. Auch er ist als Jugendlicher auf der Flucht vor den Nazis aus Ungarn nach Argentinien gekommen. Seither entwickelt er Zukunftsutopien, darunter ein Walfisch-Schiff, auf dem Menschen zu Kunstwerken erklärt werden. Somit steht ihnen die Fahrt in jedes Land offen, wenn sich nur ein Galerist findet, der eine Einladung ausspricht…

Nächste Vorstellungen: Di. 7. April 2020 und 8. April 2020; Theater Chur

Beteiligte

Idee:Anne Jelena Schulte
Konzept:Anne Jelena Schulte, CapriConnection (Abelein|Dankbar|Mahler), Tebbe Schöningh
Projektentwicklung:Gesamtes Team
Autorin:Anne Jelena Schulte
Szenische Leitung:Anna-Sophie Mahler
Produktionsleitung:Christiane Dankbar
Performerin:Susanne Abelein
Akkordeon:Jonas Kocher
Trompete:Leonel Kaplan
Computer / Electronics:Christof Kurzmann
Pedro Roth / Estrella del Oriente:
Visuals:Tebbe Schöningh
Raum :Sophie Krayer
Kostüme:Nic Tillein
Ton:Marcel Babazadeh
Technische Leitung / Licht Design:Benny Hauser

In Koproduktion mit der Gessnerallee Zürich und der Kaserne Basel

Mit freundlicher Unterstützung

Stadt Zürich Kultur, Kanton Zürich Fachstelle Kultur, Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL, Pro Helvetia, Ernst Göhner Stiftung

Bernd Weißbrod

Koproduktion von Staatsoper Stuttgart, Stuttgarter Ballett und Schauspiel Stuttgart

Frauenzeitschriften mit millionenstarken Auflagen, eine stagnierende Gender Pay Gap, 80% der Hausarbeit von Frauen verrichtet – es steht nicht gut um die Gleichberechtigung. Und wenn es doch vereinzelt Frauen gibt, die ökonomisch und sozial selbstbestimmt sind, so befestigen diese tokens oft nur die streng biologische Einteilung der Welt in Mann und Frau. Das 1933 von dem Choreographen George Balanchine in Auftrag gegebene »ballet chanté« Die sieben Todsünden von Bertolt Brecht und Kurt Weill erzählt, wie die junge Frau Anna sich einer patriarchal organisierten Welt unterwerfen muss. Und auch zu Beginn des Jahres 2019 können nur Wenige selbstbestimmt leben. Eine, die das beispielhaft tut und so zu einer Ikone der Freiheit geworden ist, ist die kanadische Electroclash-Sängerin Peaches, die zusammen mit dem Staatsorchester Stuttgart, der Schauspielerin Josephine Köhler und dem Tänzer und Choreographen Louis Stiens auf der Bühne stehen wird, wenn die Staatsoper Stuttgart, das Stuttgarter Ballett und das Schauspiel Stuttgart in der ersten gemeinsamen Produktion seit 23 Jahren zusammenkommen. Ausgehend von Brecht / Weills Die sieben Todsünden inszeniert die Regisseurin Anna-Sophie Mahler einen Abend zwischen Oper und Club, zwischen Theater und Boxring.

Regie: Anna- Sophie Mahler featuring Peaches; Musikalische Leitung: Stefan Schreiber; Choreographie: Louis Stiens; Bühne: Katrin Connan; Kostüme: Marysol del Castillo; Dramaturgie: Katinka Deecke. Mit: Elliott Carlton Hines, Josephine Köhler, Gergely Németi, Peaches, Christopher Sokolowski, Florian Spiess, Louis Stiens, Melinda Witham

Premiere: Sa 2. Februar 2019 // 20:00 Uhr /

WIEDERAUFNAHME: Sa 7. März 2020, Di 17. März 2020, Fr 20. März 2020, So 22. März 2020

Ein musiktheatrales Projekt von CapriConnection

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Eine Koproduktion mit der Gessnerallee Zürich und der Kaserne Basel

Es ist etwas in der Welt, dessen Energie mächtige Wirkung erzeugt. Es ist in unseren Körpern. Ab und zu bricht es heraus in einem Anfall von Zorn und attackiert einen anderen. Immer ist es ein Ereignis. Manchmal glauben wir, es im Angesicht eines Menschen sehen zu können. Manchmal verbirgt es sich hinter einem freundlichen Wesen. Es beschäftigt uns, weil es enorm vielgestaltig erscheint. Viele Versuche es zu fassen, geben ihm eine Kontur, die sich schnell wieder auflöst. Es kann kollektiv erscheinen oder in einer Person. Es kann konkret sein oder abstrakt. Immer ist es gefährlich. Wir nennen es DAS BÖSE. CapriConnection sucht dieses heimlichen Grollen in uns und bringt es auf die Bühne, den Ort, der von jeher mit Verrätern und Mördern bevölkert wird. Zu diesem Zweck lassen wir DAS BÖSE musikalisch auferstehen in der Figur des Hagen aus Wagners Götterdämmerung. Er führt uns in die Tiefen unseres eigenen Abgrunds, verführt uns und lässt uns lauthals seine Kriegsrufe mitsingen. In diesen Abgrund des BÖSEN lassen wir drei Performer_innen in der Gestalt des Verhaltensforschers Konrad Lorenz, der politischen Theoretikerin Hannah Arendt und des Philosophen und Vordenkers der Psychoanalyse Friedrich Nietzsche hinabsteigen. Sie beginnen, über das zu sprechen, was wir DAS BÖSE nennen. Ihre Worte gegen Hagens Wirken. Was wiegt schwerer? Wer steckt uns an? Wer überzeugt uns? Auf wessen Seite stellen wir uns? Lässt sich das Rätsel der Grausamkeit lösen? Und wie finden wir einen Weg daraus?

PREMIERE: 21.09.2017

KRITIK: „In ihrer grossartigen Inszenierung “ Das Böse – Eine Götterdämmerung‘ an den Kammerspielen München durchleitet Anna-Sophie Mahler existenzielle Fragen unseres Daseins“ taz „Auf der Spur des Bösen“

 

WIR FAHREN NACH VENEDIG!

TOI2

Presse: Anna-Sophie Mahler. Mentre nulla accade, il mondo cambia
Teatro e Critica (Comunicati Stampa)

Biennale Channel: „Anna-Sophie Mahler Biennale Teatro 2017“ Part 1Part 2

Tristan oder Isolde“ und „Alla fine del mare“ zeigen wir diesen Sommer in Venedig!

AUFFÜHRUNGEN: „Tristan oder Isolde4. August 2017 um 21 Uhr im Teatro alle Tese Venedig; „Alla fine del mare5. August 2017 20.00 Uhr im Teatro Piccolo Arsenale Venedig

 

NACH DEM ROMAN VON JOSEF BIERBICHLER

MÜNCHNER KAMMERSPIELE

EINGELADEN ZUM BERLINER THEATERTREFFEN 2016

Trailer: „Mittelreich“

Roman-Requiem-Regie: Anna-Sophie Mahler im Gespräch mit Falk Rössler

„Im Publikum erhebt sich Sepp Bierbichler zur Standing Ovation – Referenz an einen Abend, der klugerweise gar nicht versucht, sein Epos in aller Breite und Fülle abzuhaken, dafür aber die bayrische in eine universelle Untröstlichkeit überführt hat.“ (THEATER HEUTE)

Ein Dorf im Spiegel der Generationen, denkwürdige Gestalten, Erinnerungsfragmente, ein Familienepos, alles und jeder bis in die Gegenwart hinein geformt durch die Kriegswirren des vergangenen Jahrhunderts. Der Seewirt, dem zweiten Weltkrieg entronnen, übernimmt das Erbe des Vaters, teilt das Gasthaus am Starnberger See mit jenen, die einfach da- oder übriggeblieben sind und mit denen, die alles hinter sich lassen mussten und dort gestrandet sind. Die Zeit treibt voran, alle versuchen ihr standzuhalten. Sie begrüßen den ersten Plattenspieler und das Wirtschaftswunder. Die Welt um sie herum verändert sich zu dem, was man schließlich modernes Leben nennen wird, und doch bleibt alles stets überschattet von den Erfahrungen, die sich dem Leben eingeprägt haben. Eine neue Generation wächst inzwischen heran, die aus der Vergangenheit ausbrechen und mit ihr endgültig abrechnen will und doch verstrickt bleibt in die Traumata des Jahrhunderts, in das familiäre Erbe, in die alte und die neue Zeit gleichermaßen. Am Grab des Seewirts erklingt schließlich Brahms´ „Ein deutsches Requiem“, das die Lebenden trösten soll. Ausgehend von der Aufführung dieses Requiems inszeniert die Regisseurin Anna-Sophie Mahler Bierbichlers Roman, ein Musiktheater, in dem im Angesicht des Todes die Erinnerungen aufscheinen.

MIT Steven Scharf, Thomas Hauser, Stefan Merki, Annette Paulmann, Jochen Noch, Damian Rebgetz INSZENIERUNG Anna-Sophie Mahler BÜHNE Duri Bischoff KOSTÜME Pascale Martin MUSIK Stefan Wirth, Sachiko Hara, Manfred Manhart, Anno Kesting, Bendix Dethleffsen LICHT Jürgen Tulzer DRAMATURGIE Johanna Höhmann MUSIKALISCHE LEITUNG Bendix Dethleffsen CHOR Junges Vokalensemble München DIRIGENTIN Julia Selina Blank

URAUFFÜHRUNG AM 22. NOVEMBER 2015

„Wie die feinhörige Regisseurin Anna-Sophie Mahler hier (und an anderen Stellen) mit dem musikalischen Element umgeht, ist eins der Wunder dieser Aufführung. Ein anderes, wie sie das überbordende, in Buchform 400 Seiten zählende Epos auf zwei je einstündige Teile kondensiert.“ (NZZ: Ihr habt nun Traurigkeit)

„Und so kann man mit Recht behaupten, dass Anna-Sophie Mahler und ihrem Team bei aller Behutsamkeit eine wahrhaft kongeniale Roman-Theatralisierung gelungen ist. Dass er dies ebenso empfindet, demonstrierte kein Geringerer als Josef Bierbichler selbst, der sich beim Applausauftritt der Regisseurin mitten im Publikum demonstrativ von seinem Sitz erhob. Was für eine schöne Geste.“ (DEUTSCHLANDFUNK: Bierbichlers „Mittelreich“ auf der Bühne)

VON DAVID FOSTER WALLACE

HAU BERLIN

Madame Psychosis

Im Juni 2012 inszenierte Anna-Sophie Mahler zwei Teile des 24-Stunden Marathons „Unendlicher Spass“ von David Foster Wallace am HAU in Berlin: „Madame Psychosis“ mit Anne Ratte-Polle im Haus des Rundfunks und „Poor Tony Krause“ mit Damian Rebgetz im Fontane-Haus Reinickendorf.

Joelle van Dyne, Hauptdarstellerin des Films „Unendlicher Spaß“, cracksüchtig und extrem suizdal, war Geliebte von Orin und James Orin Incandenza und moderiert unter dem Pseudonym Madame Psychosis die depressive Mitternachtsshow „plus/minus sechzig Minuten mit Madame Psychosis“ auf dem semi-legalen studentischen Radiokanal „YYY-109, der größten Primzahl im UKW-Bereich“. Die Show wird aus dem Gebäude der Student Union des Massachusetts Institute of Technologiy gesendet. Viele SchülerInnen der E.T.A., allen voran Mario Incandenza, aber auch Insassen des Ennet House sind brennende Fans ihrer Sendung. Sie wird dermaßen „kultisch verehrt“, dass in gewissen „Chemiekreisen“ Metro-Bostons manchmal sogar die stark halluzigene Droge DMZ nach ihr benannt wird.
Am 2., 6., 9., 13., 16., 20., 23. und 27. Juni 2012 im Fernsehzentrum des RBB / Haus des Rundfunks. Darstellerin Anne Ratte Polle, Regie Anna-Sophie Mahler, Assistenz Rahel Spöhrer.

Poor Tony Krause
Poor Tony Krause (P.T. Krause) ist ein transsexueller Junkie mit Federboa auf Highheels, der einmal beinahe mit einer Mischung aus Abflussreiniger und Heroin vergiftet wurde….
Am 2., 6., 9., 13., 16., 20., 23. und 27. Juni 2012 im Fontane-Haus Reinickendorf. Darsteller Damien Rebgetz, Regie Anna-Sophie Mahler, Assistenz Rahel Spörer.

Zitiert aus dem Programmheft „Unendlicher Spaß. 24 Stunden durch den utopischen Westen“ Hg. Hebbel am Ufer, 2012